Die Geschichte der Plattenbauten, Teil 3
Paneelholzbauten in der Epoche des größten Aufschwungs
Im Verlauf der Paneelproduktion im Unterenhmen Christov & Unmack kam es zur schrittweisen Entwicklung des ursprünglichen Döcker-Systems. Es kristallisierten sich allmählich zwei grundlegende Bauarten heraus.Die eine Bauart war eine leichte, einfach zerlegbare und transportierbare Konstruktion, die sog. „fliegenden Häuser“, die für die Armee und irgendwelche humanitären Aktionen vorgesehen waren. Die andere Bauart waren schon etwas kompliziertere Bauten, wo die Zerlegbarkeit zwar dennoch bestehen blieb, aber nicht mehr die dominante Rolle spielte, zumindest was die Schnelligkeit anbelangt. Diese Häuser waren für Folgeeinrichtungen, Kasernen, Krankenhauspavillons, Herbergen, Schulen, Urlaubs- und Erholungsobjekte, usw. vorgesehen.
Wie die Produktion der Paneele immer größer geworden ist
Die Produktion in der Fabrik Christov & Unmack in Niesky wurde im Jahre 1882 aufgenommen und die Mitarbeiteranzahl betrug damals 50 Personen. Im Jahre 1907 beschäftigte jedoch die Fabrik bereits 400-500 Mitarbeiter und die in Anspruch genommene Fläche lag bei 60.000 m2. Die Produktionsräume nahmen davon 16.000 m2 in Anspruch. In der Fabrik wurden 3.000 m Eisenbahnschienen verlegt, auf denen die Beförderung innerhalb des Werks stattfand. Die Fabrik verfügte über ihr eigenes Kraftwerk, das 80 Holz- und Metallbearbeitungsmaschinen mit Strom versorgte. In den Lagern hielten die Hersteller konstant einen Vorratsbestand von 6.000 – 7.000 m3 Kieferschnittholz vor. Trotz einer großen Produktionskapazität des Werks in Niesky war es nötig, ein weiteres Herstellwerk zu erbauen. Dieses entstand im Gebiet des heutigen Böhmen.
Die Paneelproduktion wurde nach Böhmen verlagert
1891 wurde die Produktion in der Gemeinde Buzendorf, heute Bunzlau, auf Tschechisch Boleslav, aufgenommen. Diese Lokalität hatte den Vorteil der ausreichenden Bestandsvorräte im naheliegenden Isergebirge und stellte außerdem genügend verschiedener in der Landwirtschaft freigestellter Arbeitskräfte zur Verfügung. Aufträge für Österreich-Ungarn konnten zudem zollfrei realisiert werden. In Böhmen wurden Döcker-Häuser in allen Varianten produziert, es kamen hier sowohl Krankenhaus- als auch Schulpavillons zustande. Zum Beispiel im Jahre 1912 lieferte die Fabrik 20 Krankenhauspavillons nach Buenos Aires. Das Werk in Bunzlau lag außerhalb jeglicher Bahnstrecke, deshalb wurde 1912 eine große Umschlaghalle in der benachbarten Gemeinde Černousy (Tschernhausen) erbaut. Im Jahre 1915 brannte die Fabrik in Bunzlau nieder und die Produktion wurde nach Černousy verlagert. Das Werk in Černousy konnte die Produktion bereits im kommenden Jahr starten.
Ing. Luděk Liška
EUROPANEL s.r.o.